Mein grüner Daumen und ich: Selbstverwirklichung auf vier Quadratmetern.

Was mir an dem Konzept von meine ernte am besten gefällt, ist der bereits bepflanzte Acker. Zum einen natürlich, weil ich mir die Mühe des Säens und Aussetzens spare. Zum anderen aber (viel wichtiger!), weil ich mir gar keine Gedanken darüber machen muss, was da nun auf meiner Plantage wachsen soll. Die angekündigten 20 unterschiedlichen Gemüsesorten sind weit mehr als ich spontan aufzählen könnte, denn bei meinen Einkäufen landet eigentlich immer dasselbe im Wagen: Zucchini, Möhren, Gurken, Tiefkühlspinat. Da weiß man, was man hat. Ich wäre deutlich experimentierfreudiger, wenn ich nur wüsste, was man mit dem ganzen unbekannten Grün in der Gemüseauslage anfangen könnte! Seit Jahren schon möchte ich so eine Bio-Kiste haben, die einmal wöchentlich bei mir eintrudelt, mich zwingt, mich auch mal mit anderen Gemüsesorten auseinanderzusetzen, und mir die passenden Rezepte gleich mitliefert. Ich habe es nie in die Tat umgesetzt ... aber jetzt habe ich ja den Acker! :-)

Doch es gibt ein Problem: um seinen Gemüsegärtnerinnen und -gärtnern Raum für selbstverwirklichende Maßnahmen zu geben, lässt meine ernte vier Quadratmeter des Feldes unbepflanzt und deklariert das als "Wunschbeet". Danke. Bei mir herrscht (mal wieder) Ratlosigkeit. Was genau gibt es denn noch für Gemüsesorten, die NICHT auf unserem Acker angepflanzt wurden? Ich besuche das Sämereien-Regal meines Lieblingsbaumarkts und lasse mich inspirieren. Gurken? Lecker! Allerdings erinnere ich mich, dass die Gurken bei einer Freundin im Gewächshaus wachsen und daher wahrscheinlich Wärme und Windstille brauchen. Tomaten? Habe ich schon auf Balkonien. Rhabarber? Ist mehrjährig und lässt sich erst im zweiten Jahr ernten. Aubergine? Auch eher ein Gewächshaus-Gewächs. Zum Schluss greife ich zu Roter Beete und Wurzelpetersilie - beides sehr lecker als Ofengemüse.

Ich säe meine Errungenschaft direkt ins Wunschbeet und stelle mit Blick auf den Anbauplan fest, dass zumindest die Rote Beete sich schon längst auf dem Acker befindet. Ups. Es wird wohl eine Menge Ofengemüse geben müssen ... So im Nachhinein fällt mir ein, dass auch Rot- oder Rosenkohl gute Alternativen gewesen wären. Aber da kann ich dann ja im Supermarkt nach Ausschau halten.